Nägel mit Köpfen

Eine winzig kleine Routine hat sich bereits in meinem neuen Alltag eingespielt: ich stehe auf, nehme Stella an die Leine und gehe ein Baguette kaufen bei Tartine. Heute treffe ich unterwegs einen sehr netten Mann, resp. mein kontaktfreudiges Hündchen trifft ihn. Sogleich stellt er sich mir vor, in englisch und fragt, woher ich sei. Ein kleiner Smalltalk folgt und Raj und ich verabschieden uns. 2 Minuten später komme ich aus der Bäckerei und ein alter Mann spricht auf libanesisch  (nichts mit: woher bist Du?) auf mich ein. Alles was ich verstehe ist: al kalb - der Hund. Einerseits wirke ich nicht wie von hier, andererseits sehe ich wegen dem Hund wohl sehr local aus. Interessant. Ich fühle mich definitiv im Quartier aufgenommen.

Der Hubby und die Kinder machen Druck, um für die Wohnung zu unterschreiben; ich als Waage bin hin- und hergerissen, ob wir noch zuwarten wollen. Aber der ältere Sohn meint, dann schnappts uns wieder einer vor der Nase weg. Ich bin eigentlich froh über die klare Haltung meiner Familie und gebe mir einen Ruck. Was noch für diese Wohnung spricht: eine andere Schweizer Familie wohnt ebenfalls im Block und ist happy dort. Wir vereinbaren also ein Treffen noch für heute Abend mit dem Landlord und der Agentur. Diesmal geht alles reibungslos, und der Deal ist noch vor dem Wochenende unter Dach und Fach!

Was nun passiert, ist folgendes: der Vertrag muss bei der Stadt registriert werden. Erst wenn wir einen registrierten Vertrag haben, können wir ein Bankkonto eröffnen sowie Telefon etc. beantragen. Und bis wir einziehen können, müssen wir erst akkreditiert sein im Lande; solange bleibt unsere Seefracht im Zoll. Vorerst aber feiern wir den erfolgreichen Vertragsabschluss.  

Beatrice Rieben - Life(Style), Confidence & Expat Coach