Residents in Lebanon

Genau dann, als wir das Gefühl haben, dass es nun Zeit wird, unsere Sachen wieder zu sehen und in die neue Wohnung einzuziehen, kommt die Nachricht, dass wir unser Resident Visa erhalten haben. Was nun einiges in Gang setzt. Unter anderem den Gang zur Bank. Anstatt jedesmal mit der Kreditkarte Geld aus dem ATM (das Kürzel steht übrigens für Automatic Teller Machine, wusste das auch sonst jemand nicht?) zu holen und dabei teure Kommissionen zu bezahlen, brauchen wir bei einer libanesischen Bank ein Konto. Ich ziehe mir für den Besuch dort noch etwas Dezentes über die Schultern, ich war nicht umsonst Knigge-Trainerin). 

Das Banken-Business ist – ähnlich wie in der Schweiz – ein riesiger Tummelplatz. Es ist die Branche, die im Libanon am meisten Arbeitnehmer beschäftigt. Wir lassen uns beim Headquarter unserer neuen Hausbank abladen und sprechen vor. Ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen über die Wahl meines Outfits. Die Mitarbeitenden haben offensichtlich einen Dresscode, was mir sehr gefällt, nämlich oben weiss und unten schwarz. Wir sehen aber schulterfreies, viel Make-up und Schmuck sowie richtig kurze Minis. Das gehört eben zum Libanon und ist auch auf der Bank nicht verkehrt.

Viele Unterschriften und einen starken arabischen Kaffee später, treten wir wieder nach draussen. Beladen mit neuen Bankkarten, die ihrerseits noch ungeladen sind. Der Hubby muss weiter, zur nächsten Sitzung und setzt mich ab bei der Grossen Moschee. Von dort spaziere ich nach Hause, zufrieden damit, wieder ein bisschen mehr angekommen zu sein.

Beatrice Rieben - Life(Style), Confidence & Expat Coach