eine Schule finden

Wer mit Kindern ins Ausland zieht, weiss was dies bedeutet. Sobald wir Bescheid hatten, dass es nach Beirut geht, machten wir uns sofort daran, eine geeignete Schule für die Jungs zu finden. Die französischen fielen sofort aus dem Rennen, da wir den Kindern nicht auch noch eine zusätzliche Sprache zumuten wollten. Also eine englische internationale, oder dann die Deutsche Schule (die zwar nur noch am Rande deutsch ist). Da unsere Kinder bereits englisch sprachen von unserem Auslandaufenthalt in Sri Lanka, zielten wir auf die englisch-sprachige Schule. Das Bewerbungsprozedere war schlicht überwältigend. Während wir damals in Sri Lanka einfach eine Anmeldung schickten und die Buben kurz vor Schulbeginn ein Assessment machen mussten (und man sah, dass sie überhaupt nicht englisch sprachen), war Beirut eine andere Geschichte. Die Schule verlangte Zeugnisse der letzten drei Jahre, beglaubigt von der kantonalen Erziehungsdirektion, wiederum beglaubigt von der libanesischen Botschaft, einen Bericht der Schule (direkt und versiegelt an die Schule in Beirut geschickt), Passfotos und zu guter Letzt der ISEE-Test in Genf.  

An einem regnerischen Tag im Januar reisten wir alle vier nach Genf – also eigentlich sind wir zu fünft. Unser neues Hündchen Stella war auch dabei und entzückte alle Mitreisenden während der Fahrt mit ihren Flatulenzen. Nur zwei von uns mussten zum 3stündigen Test antreten: die Buben. Beim Test ging es nicht darum, ihn zu bestehen oder verhauen, er ist lediglich ein Überprüfungs-Mittel für die internationalen Schulen, um sicherzustellen, dass das Niveau überall gleich ist. Wenn ich dies richtig verstanden habe. Unsere Buben liessen sich jedenfalls nicht aus dem Konzept bringen und gingen mit der richtigen Mischung aus Respekt und Nonchalance an die Sache heran. Im Prüfungscenter waren vor allem Erwachsene, die irgendwelche Toefl-Prüfungen oder Alliance Francais ablegten plus unsere beiden Jungs. Man nahm es sehr genau mit der Sicherheit. Jedesmal, wenn jemand den Raum verliess, musste er/sie beim Zurückkehren die leeren Taschen zeigen und wurde erneut mit dem Metalldetektor ganzkörperlich gescannt.  Die Resultate liessen nicht lange auf sich warten. In Anbetracht der Tatsache, dass der ganze Test in englisch war und im Math nicht mit dem metrischen System gearbeitet wurde, haben die Buben das ganz gut gemeistert. Vor allem war ich stolz darauf, dass sie es einfach gemacht haben, ohne mit der Wimper zu zucken.

 

Beatrice Rieben - Life(Style), Confidence & Expat Coach