5 Dinge, die mir im Ausland fehlen

Eben bin ich nach 2 Monaten Aufenthalt in der Schweiz nach Beirut zurück gekehrt. In meiner Heimat hatte ich ausgiebig Gelegenheit, Schoggi und Käse zu mampfen. Hiezu nur soviel: ich bin jetzt wieder Mitglied eines Gyms und hatte heute mein erstes Training...  
Hier trotzdem meine Top 5 Dinge, die ich aus der Schweiz vermisse. Selbstverständlich abgesehen von meiner lieben Familie und meinen Freundinnen. Grundsätzlich bringe ich eine der wichtigsten Voraussetzungen mit, die es braucht, um es längere Zeit im Ausland auszuhalten: ich habe kaum Heimweh. 

Obwohl ich die Schweiz liebe und sie meine Heimat ist, fehlen mir weder die Berge noch "ein richtiger Winter“. Es gibt in Beirut alles, was mein Herz begehrt. Oder eben fast alles. Meine Liebsten sind hier, das ist das wichtigste. Der Wohnungsstandard für uns Westler ist hoch, alles funktionniert, und wir haben mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Kulinarisch darben wir nicht. Die Käsetheke in meinem Haussupermarkt Spinney’s zum Beispiel ist länger als diejenige im Coop Breitenrain. Ich bekomme hier Schweizer Gruyere und Emmentaler Käse sowie italienische Mortadella, französische Fois Gras und sogar Froschschenkel, wenn ich möchte. Es gibt Baguette und Bio-Anything. Shopping?  Ein Paradies: Von Streetwear wie H&M, Pull& Bear und Top Shop (jawohl) bis zu High-End-Brands wie Elie Saab (obviously) oder seinem Nachbarn, dem Schweizer Label Akris: ist wohl alles vorhanden.

Was hingegen fehlt, sind:  
1)  Grünflächen
Um ein bisschen Grün zu sehen, muss man auf jeden Fall das Auto nehmen und aus Beirut rausfahren. Durch unsäglichen Verkehr. Unser jüngerer Sohn meinte, als wir alte Fotos von Sri Lanka anschauten, es sei dort niemals so grün gewesen wie auf dem Foto. Wohl weil er Grün als Farbe in der Natur nicht mehr erkennt. Kürzlich war ich in Tripoli auf dem Areal, wo die kühnen, architektonischen Hinterlassenschaften von Oscar Niemeyer halb-fertig stehen. Dort ist mir aufgefallen, dass dies die grösste grüne Fläche ist, die ich im Libanon bisher gesehen habe. Der Rest des Landes ist zugebaut oder liegt am Hang.

2) Ruhe
Es hupt, lärmt und hämmert fast immer irgendwo in dieser Stadt. Einzig am Sonntag ist es, zumindest in unserem christlichen Quartier, ruhiger.

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die grösste Grünfläche, die ich je im Libanon gesehen habe - Oscar Niemeyer Gebäude

3) Cervelat und Kalbsbratwurscht
Obwohl es allerhand Würste wie Merguez und anderes Schweinisches gibt, an einen Schweizer Cervelat oder eine Kalbsbratwurst kommt nichts heran. Period. 
Wird in unserer Familie gerne als Mitbringsel gesehen.

4) Gala
Die Käsli und das Heft (böse Zungen behaupten: das Chäs-Heftli) 

5) Ovo
Meine Jungs werfen lieber 5 Esslöffel Ovo in einen Becher Milch als nur 2. Entsprechend lange hält unser Vorrat an.

6) Thomi Mayo

Yep, da steh ich dazu. Ausser der selbst gemachten, gibts für mich keine andere. Wer sich jetzt die Haare rauft ob meinem kulinarischen Frevel, dem verrate ich an dieser Stelle, dass auch Aromat ein festes Plätzchen in meiner Küche hat. Und Maggi. Shocking.

Diesen Sommer hatte ich leider keinen Platz mehr für all diese Dinge. Bei einem Anrecht von einem Koffer à 23 kg für 2 Monate, bleibt nicht viel übrig. Und man muss ja wettermässig für jede Eventualität einpacken. Also, Ihr Lieben, wenn Ihr uns demnächst besuchen wollt, schafft Raum in Eurem Koffer.

Beatrice Rieben - Life(Style), Confidence & Expat Coach