Small Talk: 5 Tipps für erfolgreiches Networking
Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Netzwerken oder eben Kontakte knüpfen sind deine Small Talk Skills. Diese bauen auf verschiedenen Seiten deiner Persönlichkeit auf: Selbstbewusstsein und Informiertheit gehören dazu, ein breites Spektrum von Interessen, Begeisterungsfähigkeit, Humor, Körperhaltung, aber auch gute Manieren und Parkettsicherheit.
Small talk und (big) Business
Small Talk hat eine Rahmenfunktion: Er ist am Anfang und am Ende von Besprechungen und Telefonaten angesagt, bei der Begrüssung, beim Stehempfang, bei Betriebsfesten, beim Geschäftsessen und bei der Begegnung im Lift. In allen diesen Situationen hat er die Aufgabe, persönliche Verbindungen zu schaffen und zu festigen. Oft belächelt als oberflächliches Geschwätz, bei dem es zu wenig um Inhalte geht, wird das kleine Gespräch arg unterschätzt. Aber: in vielen Ländern ist die Fähigkeit, locker flockig zu small talken, das Zünglein an der Waage, ob ein Deal zustande kommt oder eben nicht. Small Talk ist eine Art Vorspiel, eine Gelegenheit für mehr. Grad zum Beispiel in arabischen Ländern wie im Libanon, ist Small Talk sehr wichtig. Hier ist es angebracht, zuerst nach dem Befinden der ganzen Familie zu fragen, bevor man zum Kern seines Anliegens vorstösst.
Im Idealfall ist Small Talk wie ein Pingpong-Spiel, bei dem man sich gegenseitig die Stichworte wie Bälle zuwirft. Es setzt voraus, dass man etwa so viel fragt wie auch antwortet, empathisch ist und richtig zuhören kann. Merke: wenn niemand mehr nachfragt, hat man schon lange auf Durchzug geschaltet.
Was braucht es sonst noch für Eigenschaften, um ein guter Small Talk Partner zu werden?
Tipp Nr. 1: sich informieren
Wer lädt ein? Was findet dort statt? Wer wird sonst noch anwesend sein? Heutzutage kann ich fast jede Person, jedes Unternehmen, sogar die Veranstaltung googlen. So bist Du jederzeit informiert und findest Dich nicht als Unwissende wieder. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich um einen geschäftlichen oder privaten Anlass handelt. Gut informiert fühlt man sich sofort (selbst)sicherer. Stell Dir ausserdem folgende Fragen:
•Wo gehe ich hin?
•Was erwartet mich dort?
•Was will ich bezwecken?
Tipp Nr. 2 Austausch statt einseitiger Übermittlung
Der Fragesteller wirft dem Gesprächspartner ein Stichwort zu, zB. über etwas Unverfängliches wie das Wetter oder den Ort der Veranstaltung, und der Antwortende nimmt den Faden auf und spinnt ihn im besten Fall weiter. Und zwar solchermassen, dass sich ein angenehmes Hin und Her entwickelt. Fragen und Zuhören sollten sich die Waage halten. Interesse zeigen am Gegenüber und darauf eingehen, was er/sie sagt. Umgekehrt sollte man aber auch etwas von sich preisgeben und sich verletzlich zeigen. Es soll nicht einer das Gespräch monologisieren (Stichwort: mansplaining), und somit die andere Person verunsichern. Wenn jemand eher einsilbige Antworten gibt, ist es ratsam, seine eigene Fragetechnik kritisch zu hinterfragen, denn geschlossene Fragen helfen besonders im kleinen Gespräch nicht weiter.
Tipp Nr. 3 sich positiv präsentieren
Optimistische und gut gelaunte Menschen kommen gut an. Niemand mag einen Griesgram, der negative Vibes verströmt. Man darf auch gerne seine Gefühle mit anderen teilen, und die Mitmenschen an seiner Begeisterung teilhaben lassen. Echte Begeisterung kommt auch bei anderen gut an und steckt an.
Bei dieser Gelegenheit frage ich mich auch gleich, wie ich mich dort präsentieren möchte. Sei es im Tenue Business, oder freizeitlich-cool in Lederjacke, oder gar festlich? Mehr dazu im nächsten Blog.
Tipp Nr. 4 Die No-Go-Themen stilvoll umschiffen
Um die No-Go Themen zu umgehen, muss man natürlich vorher wissen, worüber genau man denn nicht spricht. Here goes:
Geld („über Geld spricht man nicht, man hat es“),Politik. (ausser man trifft sich in einem politischen Umfeld seiner Partei), Krankheiten (Durchfall, Hautausschläge, etc.), Klatsch und Tratsch, Witze und Sprüche, (frauenfeindlich, rassistisch etc., Religion (besonders in instabilen Regionen), Sex.
Man sollte schon ein Gespür dafür entwickeln, worüber man reden kann. In gewissen Ländern wie zB. in Israel ist es ganz normal über Geld zu reden, oder gefragt zu werden, wieviel man verdient. Bei uns in Westeuropa eher weniger.
Ein grenzwertiges Thema für den Small Talk ist, über Kinder zu sprechen. Manche wollen welche, manche können keine haben, wieder andere haben Probleme mit ihren Kindern…
Ebenfalls heikel: das Thema Job: wenn jemand zur Zeit arbeitslos ist oder im Mutterschaftsurlaub, kann es zu schwierigen Situationen führen.
Neben all diesen No-Gos bleiben immer noch unzählige Dinge, über die man reden kann. Für einen Expat bietet sich jedes erdenkliche Thema über das Gastland an, angefangen bei den kulinarischen Spezialitäten, Restaurants, über Places to bis zu lokalen Kuriositäten oder Produkten (bei uns zB. die wunderbaren Seifen aus Olivenöl). Auch das gemeinsame Klönen über den unmöglichen Verkehr, sollte schon mal drin liegen…
Tipp Nr. 5 Kontakte pflegen
Nachdem ich jemanden getroffen habe, bearbeite ich diesen Kontakt nach, insbesondere wenn es ein netter war. Ich bewahre meine Visitenkarten in einem File auf und notiere mir ein paar Stichworte, wo ich die Person kennen gelernt habe, und wann. So erinnere ich mich beim nächsten Mal, ob sie ein Haustier hat, ein ausgefallenes Hobby etc. Man stelle sich ihre Überraschung vor, wenn sie nun gefragt wird, wie es z.B. ihrer Katze geht. Solche kleinen Aufmerksamkeiten gegenüber unseren Mitmenschen öffnen einem deren Herzen für immer.
Die Nachbearbeitung von Kontakten ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, um sich Namen zu merken. Man kann einem neuen Kontakt im Anschluss an ein Treffen eine Nachricht per Email schicken oder sich auf Linkedin oder Xing vernetzen, wenn es ein geschäftlicher Kontakt war. Falls es ein privater ist, auf Facebook oder Instagram.
Mehr Infos zu Small Talk und Business Knigge, findest Du hier - einen Online-Business Knigge Kurs, den ich entwickelt habe (inkl. 8 Module + 1 Bonus-Modul à total 4 Std. )