Geld ausgeben und Geld waschen

In einem früheren Blog auf www.anderswo.land habe ich erwähnt, wie teuer telefonieren im Libanon ist. Das hat mich bewogen, heute ein paar Worte über das Geld und dessen Wert zu verlieren. Wir bezahlen hier in amerikanischen Dollars oder libanesischen Pfund, von den Libanesen auch liebevoll Lira genannt. 1000 LBP (libanesche Pfund) entsprechen ca 7 Dollars, ein Wechselkurs, der es in sich hat und mir lange nicht in den Kopf wollte. Es kommt vor, dass man in Dollars bezahlt und LBP als Wechselgeld zurück bekommt. Oder gemischt. Und zum Glück sind die Leute so ehrlich hier; ich muss nicht so tun, als ob ich nachrechnete… An Kleingeld gibts nur zwei Münzen, 250er Pence und 500er Pence, was wir zum Parken brauchen. Sehr praktisch und Portemonnaie-schonend, wenn man sich nicht mit Münzen rumschlagen muss.

Was kosten die Dinge hier?
Ein bisschen netflixlen, Internet, Natel-Abo für die ganze Familie: wie gehabt: gut und gerne 1000 Franken im Monat. Das ist die Summe, die wir die ersten paar Monate ausgegeben haben. Wir mussten sehr lange auf den Festnetz-Anschluss warten, und um genügend GB zur Verfügung zu haben mit 4 internettenden Familienmitgliedern, mussten wir soviel aufwerfen. Yep. 

- Kino-Eintritt: 14$ 
- Einkauf im Spinney’s: 100$
- Kaffee im Paul’s: 4,5$
- 3 Rollen Robby-Dog-Säckli !: 10$
- Côte de Boeuf für 2 im Restaurant Barbizon, Achrafié (existiert schon nicht mehr): 100$
- Mittagsmenu im Café Younes, Hamra: 10$  
- Damen-Haarschnitt und High-Lights bei Jacques Dessange: 150$
- Übernachtung im Hotel Bouyouti, Chouf Mountains für 4 mit Frühstück: 450$! 
- Wohnung mit 4 Schlafzimmern in Achrafié, ca 300 m2, ab 40000 $ im Jahr, nach oben offen, ohne Nebenkosten.

Alles in allem lässt sich sagen, dass Beirut eher ein teures Pflaster ist, vergleichbar mit der Schweiz. Aber ohne die Mindestlöhne in der Schweiz!!! So kann man sich zB. als Restaurant-Besitzer hier eine goldene Nase verdienen, während man sich daheim den Hintern abrackert, um auf einen grünen Zweig zu kommen.

Und ja, Geld wird hier nicht nur von mir gewaschen, und möglicherweise auch in grösserem Umfang als ich mit meiner 6kg Waschmaschine dies tue...